Luigi Malerba: «Die nackten Masken» Von Alice Vollenweider Obschon die italienische Literatur der Gegenwart nicht besonders reich an herausragenden Werken und Namen ist, staunt man immer wieder über den Witz und die Phantasie, mit der die Schriftsteller auf die düstere und komplexe Umbruchsituation in ihrem Land reagieren. Zum Glück fühlen sie sich nicht verpflichtet, die Korruptionsskandale der letzten Jahre zu analysieren oder die politische Wende nach dem Zusammenbruch des traditionellen Parteiensystems darzustellen, sondern überlassen das den politischen Kommentatoren. Sie erfinden wie eh und je Geschichten, in denen sich Komik in allen Schattierungen entfaltet, von Tabucchis melancholisch gefärbter Ironie über Stefano Bennis freche und überzogene Karikaturen bis zum unbekümmerten Humor des eben erst entdeckten einundzwanzigjährigen Enrico Brizzi. Schein und Sein Auch Luigi Malerba ist ein Autor mit scharfem Blick für die absurden und lächerlichen Aspekte der menschlichen Existenz, die er in Minigeschichten, Erzählungen und Romanen immer wieder amüsant und sarkastisch denunziert hat. Sein jüngster Roman, «Nackte Masken», weist schon im pirandellesken Titel auf das Dilemma zwischen Schein und Sein hin, das in Italien von jeher bewusster erlebt wurde als anderswo. Es ist ein historischer Roman; er beginnt im päpstlichen Rom mit einem schwierigen Konklave, in dem ein unbekannter Flame zum Papst gewählt wird, der sich zum Entsetzen der geld- und machtgierigen Kardinäle bald als ein gottesgläubiger und asketischer Christ entpuppt. Zwischen der Wahl des neuen Pontifex maximus und seinem Eintreffen in Rom vergehen ein paar Monate, in denen sich Beulenpest und Bandenkriminalität in der Stadt ausbreiten und Willkür, Angst und Hass zwischen den rivalisierenden Kirchenfürsten ins Kraut Huren Masken-ball 13 April. Als Protagonisten agieren die beiden Kardinäle Ottoboni und della Torre, die um das Amt des Kardinalkämmerers einen Kampf bis aufs Messer im wahrsten Wortsinn ausfechten: ihnen gelingt nämlich das Kunststück, sich am gleichen Tag gegenseitig durch gedungene Mörder umbringen zu lassen. Der Roman spielt auf zwei Ebenen: die Kardinalsintrige wird in vierundzwanzig Kapiteln erzählt, unterbrochen von sieben kursiv gedruckten Bildern, welche die Reiseetappen und die Ankunft des neuen Papstes schildern. Malerba geht mit seinem Huren Masken-ball 13 April Stoff so kunstvoll leicht und elegant um, wie das bis heute keinem andern italienischen Schriftsteller Umberto Eco eingeschlossen gelungen ist. Er schreibt ganz ohne Effekthascherei; seine Pointen fallen locker; seine Karikaturen sind präzis und treffend, und seine spöttischen Anmerkungen überraschen durch ihren trockenen und drolligen Witz. Nirgends insistiert er auf Parallelen zur Gegenwart, obwohl manche Assoziation auf der Hand liegen, nicht nur beim Ausländer auf dem Papstthron, sondern auch bei den korrupten Kirchenfürsten, die sich auf Kosten des Volks hemmungslos bereichern. Das Maskenspiel der Mächtigen ist das dominierende Motiv, das in vielfältigen Abwandlungen und Symmetrien die Struktur des Romans bestimmt, angefangen beim Maskenball, an dem der als Teufel verkleidete Kardinal della Huren Masken-ball 13 April der Hure Palmira begegnet, die sich als Maria Magdalena maskiert hat. Die zum Scheitern verurteilte Liebesbeziehung der beiden durchzieht das Buch als seltsam ergreifender Kontrapunkt zu dem von Machtgier, Berechnung, Hass oder Angst geprägten Agieren aller übrigen Personen. Als entschlossene Einzelkämpferin gegen die Geilheit im Priestergewand profiliert sich dagegen die fromme Hure Margotta, die den Mönchen und Priestern, die mit ihr schlafen, die Kleider zum Fenster hinauswirft, so dass sie sich als nackte Sünder auf den Heimweg machen müssen. Sehr eindringlich enthüllt sich die Diskrepanz zwischen Schein und Sein in den «Nackten Masken» auch zwischen dem, Huren Masken-ball 13 April geredet wird, und dem, was passiert, im Wechsel von Dialog und Handlung. Dass die Sprache in erster Linie dazu dient, Wirklichkeit zu verschleiern und Gesprächspartner zu täuschen, ihnen Fallen zu stellen oder auszuweichen, zeigen die zahlreichen Dialoge, in denen mit rhetorischen Drohgebärden, Unterstellungen und Sophismen so raffiniert und hartnäckig gefochten wird, dass in der Vieldeutigkeit des Gesagten die Grenze zwischen dem Wahrscheinlichen und dem Aberwitzigen verschwimmt. Diabolische Logik Besonders dramatisch erlebt das ein junger Franziskanermönch im Dienst des Kardinals della Torre, der in den Verdacht gerät, vom Teufel besessen zu sein, weil er in der Nähe der Kirche einen heftigen Niesanfall bekommt. Mit diabolischer Logik benützt der Kardinal diesen Verdacht, um den jungen Mann als Killer seines Rivalen aufzubauen, indem er ihm beweist, dass nicht er, sondern der Teufel in ihm für seine Handlungen verantwortlich ist. Der arme Franziskaner verstrickt sich immer tiefer in Zweifel und Widersprüche. Er beginnt wahnhafte Vergleiche zwischen dem Rot des Blutes und dem Purpur der Kardinalsrobe anzustellen und begreift am Ende nicht mehr, ob der Teufel in ihm steckt oder als Kardinal verkleidet vor ihm sitzt und ihn über den Scheincharakter der Kirche aufklärt: Man sagt, die Kutte macht noch keinen Mönch, aber ich behaupte, dass sogar ein Kardinal von seinem Gewand gemacht wird. Ich übertreibe natürlich, aber im Grunde ist die ganze Liturgie nichts weiter als ein System von Formalitäten, in welchem die Erscheinungen die Substanz bestimmen. Der Schluss des Romans bestätigt den Sieg der Masken über das Leben: Beim feierlichen Empfang des neuen Papstes fehlen die Kardinäle Ottoboni und della Torre, und die übrigen Purpurträger ahnen, dass die besseren Zeiten, die der flämische Papst ankündigt, für viele von ihnen schlechter sein werden. Die ausgezeichnete Übersetzung des Romans von Iris Schnebel-Kaschnitz, die im gleichen Jahr wie das italienische Original erschienen ist, kommt der federnden Eleganz und der Beweglichkeit von Malerbas Prosa sehr nahe. Ebenso gut gelingt es ihr auch, die altertümliche Patina, die im italienischen Text das Zeitkolorit stellenweise scherzhaft betont, in ein barockisierendes Deutsch zu übertragen. Und die witzigen Titel, mit denen die im Original bloss numerierten Kapitel versehen wurden, erhöhen noch das Lesevergnügen an diesem beziehungsreichen Krimi aus dem barocken Rom. Entdecke weitere Bücher des Autors, sehe ähnliche Autoren, lese Buchempfehlungen und vieles mehr. Um die Gesamtbewertung der Sterne und die prozentuale Aufschlüsselung nach Sternen zu berechnen, verwenden wir keinen einfachen Durchschnitt. Stattdessen berücksichtigt unser System beispielsweise, wie aktuell eine Bewertung ist und ob der Prüfer den Artikel bei Amazon gekauft hat. Es wurden auch Bewertungen analysiert, um die Vertrauenswürdigkeit zu überprüfen. Ein historischer Roman aus der Feder Luigi Malerbas. Nach dem Tod des Medici-Papstes Leo X. Denn der angekündigte Nachfolger auf dem Heiligen Stuhl, ein Flame, hat sich der Askese verschrieben Ein Problem mit diesem Produkt melden. Vorherige Folie der Produktdetails.
Mamsell Maria Jedermanns ist noch die gelindeste Übersetzung Sie erfinden wie eh und je Geschichten, in denen sich Komik in allen Schattierungen entfaltet, von Tabucchis melancholisch gefärbter Ironie über Stefano Bennis freche und überzogene Karikaturen bis zum unbekümmerten Humor des eben erst entdeckten einundzwanzigjährigen Enrico Brizzi. In endlosen Dialogen entpuppt sich langsam die Gemeinheit des Kardinals, während Baldassare sich verzweifelt gegen die ihm zugedachte Rolle — letztlich vergeblich — wehrt. Endlich berühren sich ihre Lippen, sanft und doch voll Verlangen Stattdessen berücksichtigt unser System beispielsweise, wie aktuell eine Bewertung ist und ob der Prüfer den Artikel bei Amazon gekauft hat.
Produktbeschreibungen
von Constantin Guys. Sale Date: April 19, Auction Closed. Prostitution und Prostituierte". Bordellszenen (2, - Jeanne Mammen. 2 Blätter: Die Wahl. Verfügbar als Kunstdruck auf Leinwand, Fotopapier, Aquarellkarton, Naturpapier oder Japanpapier. 2 Blätter: Die Wahl. Nach dem Tod des Medici-Papstes Leo X. bangen Künstler, Huren und vor allem Kardinäle um ihre fetten. prostituierte · bordell ·. Bordellszenen (2, -. Zur Terminabsprache oder bei Anfragen zum Archiv melden Sie. Ein historischer Roman aus der Feder Luigi Malerbas. Zahlreiche Dokumente der Hurenbewegung 13 Uhr offen.Heftromane [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. Ob man diese Vorgänge nur auf vergangene Zeiten beschränkt wissen will, ist jedoch die andere Frage. Jahrhundert aus Sicht der Geschlechterforschung. Januar London: Paul Holberton Publishing Und die witzigen Titel, mit denen die im Original bloss numerierten Kapitel versehen wurden, erhöhen noch das Lesevergnügen an diesem beziehungsreichen Krimi aus dem barocken Rom. Eine irritierende Masche des Autors ist es, gelegentlich in Sprache und Rechtschreibung ins Lutherdeutsche zu verfallen. Doch seine Beziehung zur sich so freizügig präsentierenden Dame — wohl eine Kurtisane — bleibt unklar. Es soll sich bei ihr um "Mother Bentley", eine stadtbekannte Puffmutter, handeln [ Nichols: Biographical Anecdotes of William Hogarth , ; Bourque: Blind Items: Anonymity, Notoriety, and the Making of Eighteenth-Century Celebrity , ], die hier den Verlust eines ihrer Girls beklagt. Hans-Peter Wagner: "Eroticism in Graphic Art: The Case of William Hogarth", in: Patricia B. Endlich berühren sich ihre Lippen, sanft und doch voll Verlangen Hier der letztere. Stattdessen berücksichtigt unser System beispielsweise, wie aktuell eine Bewertung ist und ob der Prüfer den Artikel bei Amazon gekauft hat. Noch weiter treibt Alexander S. Ronald Paulson: Hogarth, Volume 1: The "Modern Moral Subject", New Brunswick, NJ: Rutgers University Press Rollenspiele sind dabei besonders beliebt. Mach mit mir, was du willst! Rosalie zuckte kurz, als die kühlen Tropfen sie berührten, sie spürte, wie sie ihr Rückgrat hinabliefen, immer weiter Richtung Po. Langsam folgte er den Spuren nach oben, wo die Tropfen ihre Reise begonnen hatten. Antony E. Faramerz Dabhoiwala: Lust und Freiheit: Die Geschichte der ersten sexuellen Revolution. Doch schien er seinen Worten keine Taten folgen zu lassen. Genussvoll schob er die Träger des Kleides von ihren Schultern, damit das Kleid ihren Körper hinabrutschte und vollkommen freigab, was sich darunter verbarg. Auch an sie könnte Hogarth daher mit seinem Nebenmotiv gedacht haben, wie Barry Wind glaubt, denn Quäkerinnen wurden in der zeitgenössischen Bildsatire, in populären Schriften und auf der englischen Volksbühne des Öfteren als lüstern dargestellt, ja mit Huren gleichgesetzt [ Wind: "Hogarth's Fruitful Invention" ]. Das arme Mägdchen hat etwas Gutes in seiner Physiognomie, und der Eifer, womit es seinen Hanf klopft, zeugt von Bereitwilligkeit jeder Instruktion zu folgen. August - B[ernd] Krysmanski: "Hogarth, William" , in: Allgemeines Künstlerlexikon: Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker , Band Hoelscher-Hornstein, hrsg. Das unersättliche Lustweib Erotischer Roman: Erst schüchtern, dann hemmungslos